Schäufele, Krustenbraten: ein Versuch

Die Nachbarn beharken sich wiedermal. Kein Wort miteinander. Der 85jährige musste seinen Kompost am Montagmorgen gegen 7.00 Uhr im öffentlichen Altpapiercontainer entsorgen und wurde vom 82jährigen inflagranti erwischt und verpfiffen.

Wunderschönes, unmittelbares Dorfleben!

Mein erstes Schäufela (fränkischer Ausdruck) genoß ich beim Schiller, vor ca. 20 Jahren, damals eine Offenbarung. Auch heute (Stand Mai 2012) noch eine Empfehlung, genauso das dort ausgeschenkte Kellerbier.

Wenn ich die A73 zwischen Bamberg und Nürnberg entlangfahre, ohne beim Schiller einzukehren, ist’s spätestens am Folge-Wochenende Zeit für Schäufela.

Rezept:

4x 750g Schweineschulter mit Knochen und Schwarte waschen, Schwarte rautenförmig einschneiden

Schelli Korrektur 25.11.12: nicht notwendig: (In Salzwasser 30min auf der Schwartenseite kochen. Soll helfen, das Fett auszulassen,um am Schluss die Schwarte krachend knusprig zu bekommen.)

Knusperkruste bekommt man durch grillen derselben bei möglichst hoher Temperatur, ca. 20 min. Dann wird’s genial. Mein Dank an Sinnesfreuden für den Tipp! Das Erfolgserlebnis hätte ich gern in ihr Blog geschrieben, bin allerdings an den Captcha-Bedingungen gescheitert.

Aus dem Salzwasser nehmen, trocknen, mit Gewürzen (Kümmel, Schwarzer Pfeffer: grob, Paprika, Salz einreiben,

auf allen Seiten scharf anbraten, (Korrektur nach : Schwarte verschonen, die kommt nachher dran)

Gemüsevorbereitung:

300g Möhren
300g Knollensellerie
300g Zwiebeln
dazu, mitrösten.

mit 0,5l dunklem Bier ablöschen
5 Wacholderbeeren
2 frische Lorbeerblätter
10g Steinpilze, getrocknet
dazu.

Deckel drauf, bei kleinster Flamme über Stunden köcheln lassen, immermal wenden, evtl. ungesalzene Brühe (mein Favorit: selbstgemachte Gemüsebrühe) nachgießen.

Knapp bevor das Fleisch auseinanderfällt, herausnehmen, säubern, mit der Schwartenseite nach oben aneinanderreihen und im Ofen grillen, bis die Schwarte knusprig kross ist. Fertig.

Parallel Soße bereiten:

zerkochtes Gemüse und was sonst noch so im Topf ist, durch ein Sieb giessen, das Gemüse mit Hilfe eines Gummischabers durch das Sieb drücken, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz hat.

Mit Salz/Säure (Zitrone) abschmecken, nach Wunsch entfetten.

Mit Kartoffelpüree, glasierten Zwiebeln und dem Fleisch servieren.

Festmahl. Sagt Karl-Heinz.

Mein Urteil: Die richtige Schwartenlösung hab‘ ich noch nicht. Das Zeugs ist mir noch zu schwabbelig.

Für einen Tipp aus der Leserschaft wäre ich dankbar!

Fleisch/Saucenreste eignen sich bestens für pulled Pork. Aber das ist eine andere Geschichte.

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