Heute hier in meiner Eigenschaft als spielender Mensch. Dabei gelten für den spielenden Menschen folgende Voraussetzungen:
Handlungsfreiheit und eigenes Denken.
Bei beidem, insbesondere beim Denken bin ich da bei mir nicht so sicher.
Folgende Umstände verketteten sich:
Im Rahmen eines Arzt-Patienten-Gespräches erörterte man mein Blog, der Patient surfte bald nach der OP bei mir vorbei und versprach, mir ein Lieblings-Rezept zu schicken, sobald er die Klinik verlassen hat.
Ein solches Rezept -versteht sich von selbst- muß verkocht werden.
Voila:
Klassischer Pfälzer Saumagen
Zutaten:
700g Schulter (Schwein) in Würfeln (1,5cm Kantenlänge)
1000g Wurstbrät (schelli: fränkisch gewürzt)
700g Kartoffeln (geschält, gewürfelt: 1cm Kantenlänge)
200g Möhren (vorbereiten wie die Kartoffeln)
150g Lauch (quer in 0,5cm breiten Streifen)
15g Salz
10 g Pfeffer
Schelli: zurückhaltende Würzung wg. des (für mich häufig überwürzten) fränkischen Wurstbräts.
Alles zusammen sorgfältig und ausdauernd verkneten,bis die Füllung eine Bindung bekommt.
Ungeduldige fügen 4-5 Eier hinzu, dann brauchen sie nicht zu kneten.
Saumagen gründlich wässern, mehrfach waschen, 2 der 3 Öffnungen zubinden. Durch die letzte verbliebene sollte eine Hand passen, auf diese Weise kann man den Magen besser füllen.
Das Gemenge so stopfen und abbinden, dass keine Luft im Magen verbleibt.
Im siedenden (nicht kochend!) Salzwasser 3,5 bis 4h garen lassen.
Abkühlen, in 2cm starke Scheiben aufschneiden und in heisser Butter anbraten.
Bei schelli war hier Schluss: Probieren, für gut befinden und den dankbaren Nachbarn (Ihr kennt ihn: Karl-Heinz) füttern.
Zu Sauerkraut und Kartoffelstampf servieren.
mein Urteil:
empfehlenswerte, einfache Küche. Wie sonst auch, gilt: durch die Qualitätsauswahl der Zutaten hat man die Steuerung des Ergebnisses selbst in der Hand. Unendlich variantenreich und zu unrecht gescholten.