Schwadroniermodus: Aus.

ok, da liegen Dinge auf Halde, die ich gern veröffentlichen würde. Nervende und/oder arrogante, fachlich unglückliche, unsaubere  Artikel aus Zeit und Feinschmecker (leider auch Effilee)  zu kommentieren stünde an. Aber irgendwie ist Frieden zwischen den Jahren. Oder zumindest Waffenstillstand. Möglicherweise halte ich auch nur die eigene Trägheit dafür.

Die Blüte gehört zu meinem Zitronenbäumchen und beglückt mich im Augenblick mit einem betörenden Duft.

Höhepunkte meines Jahres in 3 Sätzen:

– Entstehung interessanter/intensiver Kontakte vor allem ausserhalb meiner Jobwelt durch dieses Blog

– Durch zugespielte Möglichkeiten Fokussierung auf  professionelle Bäckerei (Akademie des dt. Bäckerhandwerks, Weinheim)

– Konsequenz: Trips in andere Länder/Kulturen/Blicke über diesen Tellerrand waren dadurch nicht mehr möglich, die beiden obigen Punkte fraßen leider auch einen Großteil meiner sportlichen Aktivitäten.

Zum Jahresabschluß eine stille, einfache und geniale Kombination als Antipasto: Oliven-Oel-Kombination mit eigenem Brot.

Rezept:

-ein Glas excellenter, trockener  schwarzer Oliven
-3 Zehen möglichst frischen Knoblauchs
-2 Chillischoten (Schelli: bevorzugt Thai-, den kenn‘ ich, 1/3 Schote Habanero mag auch gehen)
-2 Sardellenfilets
-70g gutes Olivenoel
-ein paar Blättchen Thymian schaden nicht,
-etwas Zitronenabrieb ist Pflicht…

Sardellenfilets mit Knoblauch und entkernten Chillies (und evtl. den restlichen Zutaten) feinst mörsern, Oel dazu.

Die entstandene Würzmischung zu den Oliven geben und durchschütteln. Ein paar Stunden stehen lassen, wenn Du kannst. Der Duft ist umwerfend. Zu Wein und frischem Weißbrot. Käse.

die auf den Bildern dargestellte Alternative:

keine Sardellenfilets, die Zutaten werden nur grob gehackt, nicht gemörsert.

Hinweise zur Arbeit mit Chilli, die über die üblichen Ratschläge hinausgehen:

-ich verwende wann immer möglich, frische Schoten: sie haben m.E. ein deutlich komplexeres, frischeres Aroma. Folgender Vergleich sei erlaubt:  am Tisch gemahlener schwarzer Pfeffer hat gegenüber dem dumpfen, alten, feinst zerstaubten -nur noch scharfem- in Streuern in mittelmäßigen Restaurants angebotenen einen ähnlichen Geschmacksvorteil.

-die Kerne entferne ich immer. Sie sind geschmacksnachteilig.

-an den Scheidewänden konzentriert sich das Capsaicin (die Schärfe): wird mehr fruchtiges Aroma gewünscht, werden die Scheidewände entfernt (sh. Bilder), wird mehr Schärfe benötigt, kommen sie mit ins Essen.

-Entfernung der Kerne, um saubere Chilli-Rollenware zu bekommen: Stielansatz abschneiden, sodass eine Öffnung entsteht und mit beiden Händen, als wolle man sich die Handinnenflächen waschen, rollen. Sämtliche Kerne fallen heraus.

Danach können die Schoten mit einem scharfen Messer in hauchdünne Scheiben geschnitten werden.

Schellis Urteil:

Wenn ich das Rezept mit „Vorsicht, aphrodisierend“ charakterisiere, ist das untertrieben.

Ihr fallt augenblicklich übereinander her.

So wünsche ich Euch 2013.

Einfach, genial, geil.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like
Mehr Lesen

Himbeermarmelade

Diesem Druck halte ich nicht stand. Zitat Andrea (eins von einigen:“…ein tolles Wochenende mit vielen Eindrücken liegt jetzt…
Mehr Lesen

Friede den Franzosen

Der eine oder andere mag es mitbekommen haben: Mein Verhältnis zu dem grossen westlichen Nachbarn war nicht immer…