Sogenannte Fachzeitschriften

Wenn ich mich überwinde, einen -für mein Empfinden- teuren Feinschmecker oder eine Effilee oder Beef! ehrlich und von meinem Geld bezahlt mit nach Hause zu nehmen, erwarte ich, dass die Verfasser der Artikel ihre Machwerke nicht nur auf Schönheit (nach Ermessen des Schreibers) dengeln. Ich wünsche mir zunächst fachliche Korrektheit und Tiefe.

Wenn dann noch sinnliche Formulierungen, logischer Aufbau und ansprechende Bilder dazukommen -umso sympathischer.

Was wird geboten?

Dazu vorab eine Bemerkung:

Die Qualität der Promotion von Frau Schavan wird ständig mit der zu Guttenbergs verglichen. Als wäre die das Maß aller Dinge.

Es gibt sehr saubere Spielregeln (oberhalb der Ebene zu Guttenbergs), an die sich beide nicht gehalten haben und jeder der Fälle sollte sich an den für alle geltenden Spielregeln messen.

Ebenso wenig möchte ich hier die o.g. Zeitschriften miteinander vergleichen. Sondern nur mit meiner Erwartungshaltung. In Druckwerken dieser Preisklasse wünsche ich mir qualitativ hochwertige Informationen, die weit über durchschnittliche Artikel aus dem Netz hinausgehen. Ein Geisteswissenschaftler oder ein Koch oder ein Journalist (kurz: fachfremder Autor) sollte mit Vorsicht über technische oder naturwissenschaftliche Zusammenhänge schreiben. Das geht häufigst vor den Baum und ist für den etwas beschlageneren Leser dieser Fachrichtung oft eine Zumutung.

Ferner halte ich Transparenz für wünschenswert:

Nähe zu Sponsoren: Kenntlich machen.

Was bekomme ich?

Nutzenseite:

Eine Menge Anregungen rund um die Kochwelt.

Oft brauchbare Rezeptideen.

Sollseite:

bei 2 der drei o.g. Zeitschriften (Feinschmecker, Beef!) ganz viel Falschinformation, Geschreibsel um der Wirkung Willen, Arroganz ohne Ende. Stammtischparolen, platte Bestätigung von Vorurteilen. Schlecht recherchierte Artikel, die trotz hochtrabender Ankündigungen, schöner Photos nicht mehr sind als das gut funktionierendes Heissluftgeschwalle vermeintlich besserer Verkäufer.

Gerade die Beef! ist grandios in dieser Disziplin. Du blätterst flüchtig in der aktuellen Ausgabe, siehst tolle Photos von guten Espressomaschinen auf einer stattlichen Seitenzahl und erwartest einen sachlich korrekten, aus neutraler Warte wertenden Grundlagenartikel.

Übrig bleibt ein latenter Brechreiz bei anhaltender, tiefer Enttäuschung.

Das Abo der Effilee hab‘ ich im Affekt nach dem Lesen eines Messerschleifartikels gekündigt.

Dennoch ist sie mir die Liebste unter den Genannten. Und wenn ich mich beruhigt habe, werde ich sie auch wieder regelmäßig lesen.

Der Feinschmecker lässt sich nach meiner Einschätzung sehr kurz charakterisieren:

Unendliche Arroganz gepaart mit fachlichen Schwächen.

Die Schönen und Reichen werden bedacht.

gescheiterter Versuch Franzbrötchen:

Ich hatte noch ein Stück reifen Hefeteig in der Ecke liegen.

Und am heutigen Mittagstisch kursierte eine Vokabel: Zimt!

Das reichte aus für folgende Kurzschlußhandlung:

Teig ausrollen, Butter schmelzen, reichlich Zucker und Zimt dazu.

Dünn (3mm) ausgerollten Teig damit bestreichen, aufrollen, nach Art eines Pain d‘ Epi (zu sehen ab ungefähr der Hälfte des Videos -wen nur das Einschneiden interessiert) einschneiden und legen.

Bei 180°C Ober-/Unterhitze 35 min backen.

Sinnvoll ist, einen reicheren (Zucker, Ei, Butter) Hefeteig mit weniger Salz zu wählen, als es mir heute passiert ist.

Das Gebäck wird zarter, bekommt einen für Plunder angenehmeren Biß und einen volleren Geschmack.

Also: Kein Brotteig für Plundergebäck!

Auch nicht im Notfall.

Immer besser erst denken.

Deshalb: Keine Wertung, kein detailliertes Rezept.

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